Der Homeoffice-Boom hat ein wichtiges Thema in den Fokus gerückt: Ergonomie am Arbeitsplatz. Die „Regeln für die Arbeit“, so die wörtliche Übersetzung, stehen im übertragenen Sinn für eine Ausstattung und Rahmenbedingungen, die den Bedürfnissen des menschlichen Körpers entgegenkommen. Da wir viele Stunden täglich mit unserer Arbeit zubringen, sind solche „Regeln“ von großer Bedeutung für unser Wohlbefinden und den langfristigen Erhalt unserer Gesundheit. Doch nicht allein am Arbeitsplatz sollte man auf Ergonomie achten. In der Küche sind entsprechende Bedingungen ebenfalls wichtig. Eine gute Küche im heutigen Sinn muss nicht nur gut aussehen und über innovative Technik verfügen. Sie soll auch ergonomisch Sinn machen und uns in dieser Hinsicht im Alltag unterstützen. Darum geht es in diesem Blogbeitrag.
Wer eine neue Küche plant, sollte sich das Wort „Ergonomie“ fett und dreimal unterstrichen auf einen Merkzettel schreiben. Denn im Vorfeld entscheidet sich, wie gut (oder weniger gut) das Ergebnis wird. Und nachträgliche Optimierungen sind mit Aufwand und Kosten verbunden – wenn sie denn überhaupt möglich sind. Daher sollte man zum Beispiel gut überlegen, wo die verschiedenen Elemente wie Kühlschrank, Arbeitsfläche, Kochfeld etc. platziert werden. Es geht darum, die Wege möglichst kurz zu halten und sich bei mehreren Küchennutzern nicht zu behindern.
Wir alle wissen aus leidvoller Erfahrung: Bei längerer Tätigkeit in falscher Haltung ist Schmerz das Resultat. Der geplagte Rücken beschwert sich, der steife Nacken verursacht Kopfschmerzen. Das lässt sich vermeiden, wenn die Höhe stimmt. Gemeint ist die perfekte Position der Arbeitsfläche (aber auch des Kochfelds). Laut einer bekannten Faustregel sollen zwischen angewinkeltem Ellenbogen und Arbeitsbereich 10 bis 20 Zentimetern liegen. Doch bei wem soll im Fall eines Mehrpersonen-Haushalts gemessen werden? Es liegt nahe, dass die Hauptnutzerinnen oder der Hauptnutzer der Küche an erster Stelle berücksichtigt werden sollte. Im Küchenstudio oder in der Küche von Freunden oder Verwandten lässt sich die ergonomisch sinnvolle Höhe ermitteln. Darüber hinaus besteht grundsätzlich die Möglichkeit, höhenverstellbare Lösungen einzubauen.
Wer viel am Schreibtisch arbeitet, weiß: Regelmäßige „Aufsteh-Pausen“ helfen dem Bewegungsapparat und sind auch für den Kreislauf nicht verkehrt. In der Küche ist es meist umgekehrt: Hier arbeiten wir vor allem im Stehen – ob wir nun die Sauce auf dem Herd umrühren, das Obst unterm Wasserhahn waschen oder den Mixer befüllen. Daher macht es Sinn, für Sitzgelegenheiten zu sorgen. Für Tätigkeiten wie Gemüseschälen oder dem Entgräten von Fischen kann man nämlich ruhig Platz nehmen.
Bildquelle: Linea