Bild einer Arbeitsplatte auf der ein Holzteller, Holzschale und Holzbrett stehen.

April, April – Küchenmythen unter der Lupe: Welche Irrtümer halten sich hartnäckig – und was ist wirklich dran?

Jeder kennt sie: Küchentricks, die angeblich Wunder wirken, Ratschläge, die seit Generationen weitergegeben werden – und Küchenmythen, die sich einfach nicht ausräumen lassen. „Holzbretter sind unhygienisch“, „Heiße Speisen dürfen nicht in den Kühlschrank“ oder „Ein großes Kühlgerät ist immer besser“ – doch wie viel Wahrheit steckt wirklich dahinter?

Zeit, mit diesen Küchenmythen aufzuräumen – und zu zeigen, was in der modernen Küchenplanung tatsächlich zählt.

1. „Heiße Speisen dürfen nicht in den Kühlschrank!“

Der Mythos: Erst abkühlen lassen, sonst steigt die Temperatur im ganzen Kühlschrank.

Die Wahrheit: Moderne Kühlschränke verkraften warme Speisen problemlos – vorausgesetzt, sie werden richtig verstaut. Wer einen heißen Eintopf in einem großen, geschlossenen Behälter hineinstellt, riskiert eher, dass sich im Inneren Bakterien vermehren. Besser: In flache Behälter umfüllen oder kurz an einem kühlen Ort stehen lassen.

Planungstipp: Eine durchdachte Innenaufteilung und moderne Schnellkühl-Funktionen machen es leichter, Lebensmittel sicher zu lagern. Wer viel vorkocht, sollte das bei der Wahl des Kühlschranks bedenken.

2. „Ein Holzbrett ist unhygienischer als ein Plastikbrett.“

Der Mythos: Holz speichert Feuchtigkeit und wird zur Bakterienschleuder.

Die Wahrheit: Genau das Gegenteil ist der Fall. Studien zeigen, dass Harthölzer wie Buche oder Eiche antibakterielle Eigenschaften haben. Kunststoffbretter hingegen bekommen mit der Zeit feine Schnitte, in denen sich Keime festsetzen. Entscheidend ist nicht das Material, sondern die richtige Pflege: Holz gründlich reinigen und gut trocknen lassen – dann bleibt es hygienisch.

Planungstipp: Wer die natürliche Optik von Holz schätzt, kann auch bei der Küchenarbeitsplatte auf dieses Material setzen. Mit der richtigen Pflege bleibt es langlebig und stilvoll.

Küchenmythen – Zwei Männer kochen in einer Küche: Einer zerstößt etwas mit einem Mörser, der andere schneidet Champignons auf einem Holzbrett.

3. „Töpfe mit Restwärme auf dem Kochfeld lassen spart Energie.“

Der Mythos: Das Kochfeld ist noch heiß – warum die Wärme nicht weiter nutzen?

Die Wahrheit: Das klappt vielleicht bei alten Elektroplatten, bringt aber bei modernen Induktionsfeldern kaum etwas. Diese erhitzen nur das Kochgeschirr direkt, sodass keine nennenswerte Restwärme bleibt. Energiesparender ist es, das Kochfeld frühzeitig auszuschalten und auf vorausschauendes Kochen zu setzen.

 

Planungstipp: Smarte Kochfelder mit Restwärmeanzeige oder automatische Temperaturregelung helfen dabei, Energie effizienter zu nutzen.

4. „Die Dunstabzugshaube muss nicht nach jedem Kochen laufen.“

Der Mythos: Nur wenn es raucht oder stark riecht, ist eine Dunstabzugshaube nötig.

Die Wahrheit: Falsch. Fett- und Geruchspartikel verteilen sich selbst bei kurzen Kochvorgängen überall – auf Möbeln, Wänden und Geräten. Wer die Haube nur selten nutzt, riskiert Ablagerungen, die sich später nur schwer entfernen lassen. Moderne Dunstabzüge arbeiten effizient und leise, sodass sie jederzeit genutzt werden können.

 

Planungstipp: Muldenlüfter oder Kochfelder mit integriertem Abzug sind besonders effektiv und passen sich unauffällig ins Küchendesign ein.

Muldenlüfter in einem Kochfeld von Miele auf einer Kochinsel. Im Hintegrund ist eine Gruppe von essenden Freunden zu sehen.

5. „Ein Messer wird stumpf, wenn es in der Spülmaschine gereinigt wird.“

Der Mythos: Spülmaschinen ruinieren hochwertige Messer.

Die Wahrheit: Nicht die Spülmaschine an sich ist das Problem, sondern die Kombination aus heißem Wasser, aggressiven Reinigungsmitteln und mechanischem Abrieb durch Besteck. Hochwertige Messer aus Kohlenstoffstahl sollten tatsächlich von Hand gespült werden. Rostfreie Edelstahlklingen überleben die Spülmaschine zwar, bleiben aber länger scharf, wenn sie schonend gereinigt werden.

Planungstipp: Wer viel Wert auf scharfe Messer legt, sollte auch an eine durchdachte Aufbewahrung denken – z. B. in speziellen Schubladeneinsätzen oder auf einer Magnetleiste.

6. „Je größer der Kühlschrank, desto besser.“

Der Mythos: Mehr Platz bedeutet mehr Flexibilität.

Die Wahrheit: Ein riesiger Kühlschrank macht nur dann Sinn, wenn er regelmäßig gefüllt ist. Sonst verbraucht er unnötig Energie und sorgt durch zu große Vorräte eher für Lebensmittelverschwendung. Viel wichtiger als die Größe ist die richtige Innenaufteilung – und die passende Kühllösung für den eigenen Bedarf.

 

Planungstipp: Wer wenig Platz hat, kann auf clevere Raumkonzepte wie Unterbau-Kühlschränke oder Kombigeräte setzen. Wer viel frische Lebensmittel lagert, sollte auf spezielle Frischezonen achten.

Küchenmythen – Obst und Gemüse in einem Hyper Fresh Gemüsefach in einem Kühlschrank.

Fazit: Küchenplanung braucht Wissenund keine Küchenmythen

Viele dieser Irrtümer stammen aus einer Zeit, in der Geräte und Materialien noch anders waren. Heute bieten moderne Küchenlösungen nicht nur mehr Komfort, sondern helfen auch, Energie zu sparen und Lebensmittel besser zu lagern. Wer eine neue Küche plant, sollte sich daher nicht von alten Weisheiten leiten lassen – sondern von durchdachter Funktionalität.

Wer eine Küche plant, die sich an den eigenen Alltag anpasst, statt auf veraltete Regeln zu setzen, kann sich beraten lassen – für eine Lösung, die in jeder Hinsicht funktioniert.

Bildquelle: Rotpunkt | Nobilia | Miele | Siemens